Waldemar Jercher

Coach & Heilpraktiker für Psychotherapie

Kognitive Verhaltenstherapie

nach A. Beck (KT) & A. Ellis (REVT)


Die kognitive Verhaltenstherapie ist eine Form der Verhaltenstherapie, in deren Mittelpunkt Kognitionen stehen. Kognitionen umfassen Glaubenssätze, Gedanken, Bewertungen und Überzeu-gungen. Kognitive Verhaltenstherapien nach A. Ellis oder Aaron T. Beck zählen inzwischen zu den in ihrer Wirksamkeit wissenschaftlich am besten abgesicherten Therapieverfahren.

Die kognitiven Therapieverfahren, zu denen die kognitive Therapie (KT) und die Rational-Emotive Verhaltenstherapie (REVT) gehören, gehen davon aus, dass die Art und Weise, wie wir denken, be-stimmt, wie wir uns fühlen und verhalten und wie wir körperlich reagieren.


Konkret setzen wir uns in der Therapie damit auseinander, ob sich die eigenen Gedanken und Über-zeugungen negativ auf das Wohlbefinden auswirken und ob bestimmte Verhaltensweisen zu Pro-blemen beitragen. Dies geschieht aufgrund der Annahme, dass unsere Gedanken, unser Verhalten / Handeln und unser Wohlbefinden / Gefühle sich gegenseitig beeinflussen.

Diesen Zusammenhang zwischen unserem Denken, Fühlen und Handeln verdeutlicht das ABC der Gefühle:

·         A: (activating situation) Situation

·         B: (belief) Bewertung der Situation als positiv, negativ oder neutral

·         C: (consequence) Gefühle, Körperreaktionen und Verhalten

 
Wenn wir eine Situation als erfreulich, gut oder schön bewerten, werden wir uns auch froh, glücklich und freudig erregt fühlen. Bewerten wir eine Situation als schlimm, gefährlich, furchtbar, uner-träglich, dann empfinden wir Depressionen, Angst, Wut, Enttäuschung, Unruhe, Anspannung, usw.

Schwerpunkte der Therapie sind:

·         die Bewusstmachung von Kognitionen

·         die Überprüfung von Kognitionen und Schlussfolgerungen auf ihre Angemessenheit

·         die Korrektur von irrationalen Glaubenssätzen

·         Transfer der korrigierten Glaubenssätze ins konkrete Verhalten

 
Die kognitive Therapie stellt somit die aktive Gestaltung des Wahrnehmungsprozesses in den Vor-dergrund, weil in letzter Instanz nicht die objektive Realität, sondern die subjektive Sicht des Be-trachtenden über das Verhalten entscheidet.

Das Hauptziel der KVT ist es, die verzerrten, nicht realitätsgerechten Kognitionen, die der Störung zu Grunde liegen, zu erkennen und zu verändern. Nach Beck sind Klient und Therapeut gleichberech-tigte Partner, da der Klient als Experte seiner Denkmuster gilt. Aktive Beteiligung des Klienten ist also unumgänglich.

Therapieschritte bei der kognitiven Umstrukturierung:

·         Vorstellung des kognitiven Modells

·         Aufdeckung und Bewusstwerdung der dysfunktionalen Kognitionen: Durch
          Selbstbeobachtung, das der Schlüssel zur Bewusstwerdung ist, werden
          dysfunktionale Kognitionen identifiziert.

·         Infragestellen der dysfunktionalen Kognitionen: Überprüfung der Angemessenheit
          der Kognitionen; d.h. hinterfragen, ob sie realistisch und begründet sind.

·         Reflexion der Kognitionen: Der Klient lernt selbst die eigenen Kognitionen zu
          reflektieren, deren Unangemessenheit zu erkennen und in letzter Konsequenz                         abzulegen.

·         Entwicklung alternativer Überzeugungen: Es werden neue funktionale
          Überzeugungen ausgebildet, mit denen zukünftige Situationen positiv beeinflusst
          und erlebt werden können. Es erfolgt also eine Umstrukturierung der
          dysfunktionalen Kognitionen in funktionale.

·         Training der funktionalen Kognitionen: Die so entwickelten funktionalen Kogni-
          tionen werden im Sinne der Stabilisierung aktiv im Alltag geübt und trainiert.